Geschichte
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Die Geschichte des Konstanzer Sparkassengebäudes

Wo nun Hotel, Gewerbe und Gastronomie einen Platz haben, befand sich einst das Zentrum des Postwesens. 

Im Jahre 1885 erwarb die Reichspostverwaltung das knapp 3200 qm² große Gelände und errichtete dort seine Zentrale. Der Grund für den Bau war Platzmangel im vorherigen Domizil der Reichspost, wo Räumlichkeiten schon Anfang 1880 zu klein für die rasch gewachsene Behörde wurden. Vier Jahre dauerte es, bis das Gebäude in seiner vollen Pracht erbaut wurde und prägt bis heute das Stadtbild von Konstanz. 

Die Architektur birgt mit seinen an die griechische Mythologie angelehnten Details viele Geheimnisse. Hier sind unter anderem der griechische Gott Neptun zu sehen, der als Gott des Meeres bekannt ist, eine Postgöttin und zwei telefonierende Engel. 

Dreieckige Friese am Dach des Hauptportals und zur Marktstätte versinnbildlichen die Kommunikationswege sowie Handel und Gewerbe. Über den Fenstern sind fünf Köpfe platziert, die für die fünf Kontinente stehen sollen. Damit entsprach der Reichspost die machtvolle Erscheinung als völker- und weltverbindende Institution. 

Im Laufe der Zeit änderten sich die Arbeitsabläufe des Postwesens und moderne Technik spielte eine immer wichtigere Rolle. Das Postgebäude musste darauf hin neu organisiert werden, da es wieder einmal zu Platznöten kam. Der erste Umbau des Gebäudes fand zwischen 1985 und 1989 statt und zählte, mit einer Investition in Höhe von 44,6 Millionen Mark zur größten Baustelle Baden-Württembergs. Der neue Glanz der Hauptpost hielt jedoch nicht lange an, denn knapp acht Jahre nach Umbau ist diese gezwungen, das Gebäude an die Sparkasse wieder zu verkaufen. Ein Grund dafür sind die sich ständig ändernden Aufgaben und Zuständigkeiten des Postwesens, die letztendlich zu einem Platzüberschuss führten. 

Mit dem Verkauf an die Sparkasse Bodensee folgte der nächste große Umbau. Insgesamt zwölf Fachingenieurbüros und mehr als 100 Handwerksbetriebe waren hierbei beteiligt. Die Kosten des vierjährigen Umbaus beliefen sich dabei auf etwa 67 Millionen Mark. Dabei wurde das historische Gebäude um ein modernen Glaskubus erweitert und hatte fortan einen neuen Haupteingang im Innenhof. 

Eine weitere Investition folgte im Jahr 2018. Die Sparkasse Bodensee steckte ca. 20 Millionen in den dritten Umbau des Gebäudes rein und vermietet seither die Flächen an Gastronomie, Einzelhandel und die Parkhotel Halm Konstanz GmbH.